Mitarbeiter und Familie

In einem bäuerlichen Betrieb geht es nicht ohne die Mitarbeit der Familienmitglieder. Dies galt für die ersten Jahre des Bestehens in besonderem Maße. Mein Vater Ernst und seine Schwester Gretel mußten regelmäßig mithelfen, insbesondere zur Erntezeit. Erst in den 50er Jahren kamen zur Hauptsaison Frauen aus der Umgebung regelmäßig in den Betrieb zum Hacken, Ernten, Ausdünnen und Pflanzen. Die  Traktorarbeiten wurden von Gustav und später Ernst erledigt.
Ein Betrieb stellt sich vor
www.obstgut-auf-der-heide.de
1932 bis heute

Im Jahr 2012 feiert das Obstgut Auf der Heide seinen 80. Geburtstag - der jetzige Betriebsleiter Arno Geiger berichtet:
1906 wurde mein Großvater, der Betriebsgründer Gustav Geiger, in Geisenheim geboren. Zunächst als Installateur tätig, arbeitete er in den 20er Jahren in der Forschungsanstalt, wo er seine Liebe zum Gartenbau entdeckte und nebenbei eine Ausbildung zum Baumwart machte.
1932 ist die Geburtsstunde unseres Betriebs. Gustav gründete mit seiner Frau Käte auf der Heide einen kleinen Obstbaubetrieb. Dort wirtschaftete er auf kaum mehr als 2 ha Fläche unter sehr bescheidenen Verhältnissen, er baute viele Obstkulturen, hauptsächlich jedoch Äpfel, Birnen und Erdbeeren an und lieferte die Ernte zum Erbacher Großmarkt. In dieser Zeit wurden große Mengen Obst im Rheingau erzeugt, viele Nebenerwerbler verdienten sich auf diese Weise ein Zubrot.
Bereits 1952 begann mein Vater Ernst eine Lehre zum Obstbauer im eigenen Betrieb und unterstützte meinen Großvater in seiner Arbeit. Den Betrieb übernahm er 1961. In den folgenden Jahren baute Ernst mit seiner Frau Gisela den Betrieb immer weiter aus, erweiterte die Flächen, baute eine Bewässerungsanlage und schaffte in den 70er Jahren den Übergang zur Direktvermarktung - zunächst durch die Einführung der die
Erdbeerselbstpflücke, später dann durch die Einrichtung eines Hofladens.



         
Die verbesserten Lagermöglichkeiten führten dazu, daß das Obst nun fast ganzjährig angeboten wird und die Produktpalette erweitert werden konnte: Gemüse wurde ins Verkaufsprogramm aufgenommen, wobei die meisten
Erst mit der Umstellung auf die Direktvermarktung fiel ein ständig wachsender Teil der Arbeit auf den Verkauf. Viele Kunden wünschen Beratung, auf die wir von Anfang großen Wert legten. Der Verkauf war die Aufgabe meiner Mutter Gisela. Freilich war der Hofladen zunächst nur an
Ende der 80er Jahre schließlich kam ich nach meiner Lehre und einem Gartenbaustudium in Geisenheim in den Betrieb. Unser Obstgut ist in den 90er Jahren konsequent den Weg in die Direktvermarktung weitergegangen:
durch den Anbau von Birnen, Pfirsichen, Himbeeren und neuerdings auch Stachel- Brom- und Johannisbeeren sowie durch den Bau einer Mehrfunktionshalle mit zwei Kühlzellen, einer Wohnung für die Erntehelfer sowie einem großen Verkaufsraum.
Gemüsearten von einem in der Nähe gelegenen Gemüsebaubetrieb geliefert werden, einige wenige Gemüsearten wie Tomaten, Buschbohnen, diverse Kohlarten und Kürbisse kommen aus eigenem Anbau. 2007 schließlich entstanden zwei große Wasserbehälter, die zusammen 2000 Kubikmeter Wasser bevorraten und die Wasserknappheit im Sommer überbrücken sollen.
drei Tagen in der Woche geöffnet, während es heute sechs Verkaufstage sind.
Die Erdbeerselbstpflücke bildet allerdings eine Ausnahme. Während der sechswöchigen Erdbeersaison ist täglich 12 Stunden lang geöffnet. Hier gab es einen starken Wandel: Früher erfolgte der Haupterdbeerumsatz über die Selbstpflücke,heute verkaufen wir 90% über die Ladentheke. Deshalb wohnen während der Saison  in der eigens gebauten Erntehelferwohnung ausländische Erntehelfer, die das zeitintensive Pflücken der Erdbeeren übernehmen.




















Im Verkauf arbeiten zur Zeit die einzige Festangestellte Christina Fama und ein Team von Aushilfen, die nach wie vor nach Kräften von meiner Mutter Gisela und mir unterstützt werden. Mein Vater Ernst ist nach wie vor ein wertvoller Ratgeber und fleißiger Mitarbeiter, ohne den es nicht geht. Sohn Tino ist in die väterlichen Fußstapfen getreten und hat bereits  eine Ausbildung zum Obstbauer abgeschlossen. Seit Herbst 2006 arbeitet Simon Nies im Obstgut - er ist ebenfalls Obstbauer und unterstützt mich bei der Erledigung fachlicher Arbeiten sowie in der Vermarktung.


* Die Einhaltung der Anforderungen des QS-Systems für Obst, Gemüse und Kartoffeln auf der Stufe Erzeugung, Produktionsart: Baum- und Beerenobstanbau und Freilandgemüseanbau